Seit Jahrzehnten werden Zuchtlachse in das Frei'land' ausgesetzt, um die Verluste des Wildlachsbestandes zu ersetzen, die durch Umweltverschmutzung, Überfischung und durch
Wasserkraftanlagen (--> Versperrung der natürlichen Wanderwege der Fische in den Flüssen) entstehen.
Eine schwedisch-schottische Forschergruppe hat jetzt herausgefunden, dass durch diese Praxis die genetische Vielfalt der Lachse in der Ostsee stark abgenommen
hat - das Erbgut der Tiere wird also immer ähnlicher.
Die Wissenschaftler haben die Befürchtung, dass die zunehmende genetische Armut das Überleben der in der Ostsee lebenden Lachs-Unterart bedroht. Zum Beispiel kann es passieren, dass nicht
genügend Fische erzeugt werden, die mit den durch Klimawandel steigenden Wassertemperaturen fertig werden.
Mehr interessante Details dazu - siehe: https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/lachse-in-der-ostsee-verarmen-genetisch-weil-mit-zuchttieren-aufgestockt-wird-li.154240
Es ist dies wahrscheinlich ein gutes Beispiel dafür, wie problematisch es ist, wenn Menschen - hier sogar in guter Absicht (die Wasserkraftwerksbetreiber sind zu den Ausgleichsmaßnahmen
verpflichtet!) - in ein komplexes ökologisches System eingreifen.
Gleichzeitig ist es ein gutes Beispiel, anhand dessen die Wichtigkeit von genetischer Vielfalt gezeigt werden kann.
Beides (1. Verständnis für komplexe Sachverhalte, 2. Wertschätzung von Vielfalt) sind zentrale Anliegen des Kiosk der Vielfalt ...
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