Denk(mal)anstoss

Im Zuge der 'Black Lives Matter'-Proteste sind in USA diverse Denkmäler für berühmt-berüchtigte Kolonisten gestürzt worden. Auch in Deutschland werden Diskussionen darüber geführt, ob solcherart Denkmäler entfernt gehören.

Wir hingegen sind der Meinung: die Erinnerung an vorgefallene Geschichte - egal, wie grausam oder sonstwie verwerflich sie war - einfach auszulöschen, geht gar nicht!

Wie es stattdessen gehen könnte, zeigen obenstehende Bilder eines 1935 in der hannoverschen Südstadt aufgestellten Denkmals von Carl Peters, des für seine Brutalität gegenüber der einheimischen Bevölkerung bekannten Begründers der Kolonie "Deutsch-Ostafrika" (1885 - 1918; heutiges Tansania, Burundi und Ruanda).

Im Jahre 1988 wurde die ursprüngliche Inschrift „Dem großen Niedersachsen Carl Peters, der Deutsch-Ostafrika für uns erwarb“ durch die folgende ersetzt:
„Dieses Denkmal wurde im Jahr 1935 durch die Nationalsozialisten errichtet. Es stand für Verherrlichung des Kolonialismus und des Herrenmenschtums. Uns aber ist es Mahnung – der Charta der Menschenrechte entsprechend – uns einzusetzen für die Gleichberechtigung aller Menschen, Völker und Rassen.“

Es gibt übrigens einen Wikipedia-Eintrag zu "Carl Peters" (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Peters) - ein lesenswerter Einstieg in die deutsche Kolonialgeschichte!

Nachtrag 15.7.2020 (aus tagesschau.de vom gleichen Tag):
zeigt die ganze Widersprüchlichkeit, wie jemand durchaus gleichzeitig Menschenfreund und Menschenfeind sein kann ...:

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